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26. März 2025

Optimierte Kunststoffrezyklate durch spezialisierte Füllstoffe

Wie HPF und plastship gemeinsam die Kreislaufwirtschaft vorantreiben

Die Kunststoffindustrie steht vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Anforderungen erfüllen. Hochwertige Rezyklate spielen dabei eine zentrale Rolle, doch oft müssen sie gezielt modifiziert werden, um die gewünschten Materialeigenschaften zu erreichen. Hier setzt HPF The Mineral Engineers, eine Division der Quarzwerke Gruppe, mit seinen mineralischen Hochleistungsfüllstoffen an.

Im Gespräch mit Thorsten Hilgers, Projektmanager Kunststoffe in der HPF Produktentwicklung, beleuchten wir, wie mineralische Additive die Qualität von Kunststoffrezyklaten verbessern können, welche Herausforderungen es gibt und wie die Zusammenarbeit mit plastship die Kreislaufwirtschaft stärkt.

HPF – Ein Unternehmen mit Tradition und Innovationskraft

  • Herr Hilgers, HPF ist eine Division der Quarzwerke Gruppe. Können Sie uns einen Überblick über Ihr Unternehmen und Ihre Schwerpunkte geben?

HPF ist Teil der Quarzwerke Gruppe, die 1884 gegründet wurde. Unsere Spezialisierung liegt auf der Entwicklung innovativer Hochleistungsfüllstoffe und Additive auf mineralogischer Basis. Dabei geht es nicht nur um die Bereitstellung von Rohstoffen, sondern um maßgeschneiderte Lösungen, die genau auf die Anforderungen unserer Kunden zugeschnitten sind.

Unser Portfolio umfasst funktionale Füllstoffe, die Kunststoffe verbessern – sei es mechanisch, thermisch oder optisch. Ein besonderer Fokus liegt derzeit auf der Entwicklung neuer Technologien für Recyclingkunststoffe.

Partnerschaft mit plastship: Gemeinsam für mehr Rezyklateinsatz

  • Wie kam die Zusammenarbeit zwischen HPF und Plastship zustande?

plastship hat uns auf der letzten K-Messe angesprochen und ihr Konzept vorgestellt. Das passte perfekt zu unserer Strategie, denn wir beschäftigen uns derzeit wie gesagt ebenfalls intensiv mit nachhaltigen Materialien. Nach interner Abstimmung war schnell klar: Das finden wir super, da wollen wir mitmachen!

Unser Ziel ist es, mehr Unternehmen aus der Recyclingbranche zu erreichen und den Markt für Hochleistungsfüllstoffe im Rezyklatbereich zu erweitern. Der Rezyklateinsatz in hochwertigen Anwendungen ist noch ausbaufähig – laut der jüngsten Conversio-Studie gibt es hier ja großes Potenzial bezüglich fehlender hochwertiger Rezyklatmengen.

  • Welche Rolle übernimmt HPF in der Plastics Recycling Taskforce?

Die Taskforce ist wichtig, um gemeinsam Lösungen für die Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Wir bringen unser Know-how im Bereich Hochleistungsfüllstoffe ein, um die Qualität und Einsatzmöglichkeiten von Rezyklaten zu verbessern. Die Herausforderung ist, nicht nur eine einzelne Lösung anzubieten, sondern gemeinsam mit Partnern nachhaltige Konzepte für die Kunststoffindustrie zu entwickeln. Durch Zusammenarbeit können wir CO₂-Emissionen reduzieren und natürliche Ressourcen schonen.

Technologie & Innovation: Wie HPF das Recycling verbessert

HPF entwickelt und vertreibt weltweit Hochleistungsfüllstoffe und Additive wie TREMIN® 939 zur Verbesserung der technischen Eigenschaften von Rezyklaten und Neuwarenkunststoffen sowie RESCOFIL® zur effektiven Geruchsoptimierung von Kunststoffrezyklaten.

  • Was macht Ihre Füllstoffe für Kunststoffrezyklate so besonders?

Unsere Füllstoffe gibt es in verschiedenen Kornformen, Partikelgrößen und mit spezifischen Oberflächenbehandlungen. Das ermöglicht es uns, mechanische, thermische und optische Eigenschaften gezielt zu beeinflussen.

Ein besonders spannendes Thema ist derzeit unser neuer Geruchsabsorber, der störende Gerüche aus Rezyklaten entfernt. Erste Tests zeigen sehr vielversprechende Ergebnisse, was ein wichtiger Schritt für die Akzeptanz von Rezyklaten in anspruchsvollen Anwendungen ist – beispielsweise im Automobilinnenraum.

  • Welche Herausforderungen gibt es bei der Integration Ihrer Füllstoffe in Rezyklate?

Eine Herausforderung ist die Kombination mit anderen Additiven. Manche Stabilisatoren können die Wirkung unseres Geruchsabsorbers beeinträchtigen. Durch Anpassungen der Verfahrensparameter haben wir aber bereits Lösungen gefunden, die den kombinierten Einsatz ermöglichen.

  • Gibt es bereits konkrete Erfolgsgeschichten?

Unsere Produkte sind bereits in vielen Anwendungen im Einsatz, insbesondere dort, wo mechanische Eigenschaften optimiert werden müssen. Unser Geruchsabsorber ist noch relativ neu, aber das Feedback von ersten Kunden ist durchweg positiv. Hier arbeiten wir eng mit Partnern wie plastship zusammen, um weitere Anwendungsmöglichkeiten zu erschließen.

Kreislaufwirtschaft: Potenziale und Hürden

  • Wo sehen Sie die größten Hürden für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft?

Einerseits sind die Erwartungen an Rezyklate hoch – Kunden wünschen sich oft Eigenschaften, die mit Neuware vergleichbar sind. Andererseits gibt es nicht immer genügend hochwertiges Rezyklat, und beim Recyclingprozess entsteht zwangsläufig Ausschuss.

Dazu kommt die Frage der gesetzlichen Vorgaben, wie die PPWR-Verpackungsverordnung, die Anfang des Jahres verabschiedet wurde. Die Ziele sind ambitioniert, was grundsätzlich gut ist, denn hohe Anforderungen treiben Innovationen voran. Aber ob die Umsetzung in der vorgegebenen Zeit realistisch ist, wird sich zeigen.

Persönlicher Werdegang: Vom Chemieingenieur zur Kreislaufwirtschaft

  • Was hat Sie dazu bewegt, sich auf die Entwicklung von Füllstoffen zu spezialisieren?

Ich habe Chemieingenieurwesen an der FH Aachen studiert und bin in der Nähe unseres Hauptsitzes in Frechen aufgewachsen. Anfangs kannte ich die Quarzwerke nur als Sandlieferanten, bis ich in einer Stellenausschreibung sah, dass sie auch im Kunststoffbereich tätig sind.

Die Möglichkeit, innovative Produkte zu entwickeln, hat mich sofort fasziniert. Seit 2007 bin ich nun dabei – 18 Jahre später macht es immer noch genauso viel Spaß!

  • Welchen Rat würden Sie jungen Fachleuten geben, die in den Bereichen Nachhaltigkeit und Recycling arbeiten möchten?

Geduld und Durchhaltevermögen sind essenziell – nicht alles funktioniert auf Anhieb. Aber wenn man dranbleibt, lassen sich oft Lösungen finden. Und mit ein bisschen kölscher Gelassenheit geht’s dann meistens doch: ´Et hätt noch immer jot jejange.´

Ausblick: Die nächsten Schritte von HPF und plastship

  • Welche gemeinsamen Projekte sind für die Zukunft geplant?

Wir setzen unsere Tests zur Geruchsreduktion in Rezyklaten fort und möchten die Ergebnisse bald veröffentlichen. Außerdem wollen wir unser Wissen noch stärker in die Industrie tragen und Unternehmen ermutigen, sich intensiver mit der Kreislaufwirtschaft auseinanderzusetzen. Wer Interesse hat, kann sich jederzeit bei plastship oder direkt bei uns melden!

Fazit: Gemeinsam für eine nachhaltige Kunststoffindustrie

Die Zusammenarbeit zwischen HPF und plastship zeigt, wie durch den gezielten Einsatz von Hochleistungsfüllstoffen Rezyklate aufgewertet und nachhaltige Lösungen vorangetrieben werden können. Mit innovativen Technologien und starkem Engagement leisten beide Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Kunststoffindustrie.

Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, melden Sie sich gerne bei mir.

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